Das Lied der Sonne

AUTOR_IN: Jennifer Wolf
VERLAG: Carlsen Verlag
GENRE: Fantasy, Romantasy
SEITENZAHL: 397 Seiten
ISBN: 9783551584205
PREIS: 14,00 €

„Weil ich eine Tochter der Sonne bin,…“

Zitat S. 271

Klappentext
Lanea liebt ihr Leben. Sie genießt es, jeden Morgen mit den Stammesmitgliedern am feinen Sandstrand die Sonne zu begrüßen und mit ihrer besten Freundin, der Häuptlingstochter, unbeschwert zu lachen. Doch von einem Tag auf den anderen ändert sich alles. Der zukünftige Großkönig des Reiches ruft zur Brautschau und Lanea soll als falsche Prinzessin an den Hof reisen. Ein Ort, an dem man ihr nicht nur mit Vorurteilen begegnet, sondern hinter jeder Ecke Intrigen und tödliche Verschwörungen lauern – und mittendrin Prinz Aaren, dessen sanftmütige braune Augen Laneas Herz bei jedem Blick zum Flattern bringen. Doch seine Liebe darf sie nicht für sich gewinnen…


Meinung
Romantasy, wie ich es liebe. Oder vielleicht auch nicht?

Das Buch „Das Lied der Sonne“ habe ich letztes Jahr von meiner Schwester zum Geburtstag bekommen. Als ich den Klappentext gelesen habe war mir klar, dass ich das Buch gut finden werde. Es klang nach dem typischen Romantasy Genre, das ich so gerne lese.
Schon der Anfang war ruhig und unschuldig. Die Geschichte beginnt in Palilan und genau wie Lanea wollte ich meine Füße im Sand vergraben, die Sonne begrüßen und den Duft des Windes riechen, der vom Meer geweht kam. Sofort stellte sich bei mir, vor allem in der jetzigen Zeit, eine Sehnsucht nach warmen Ländern mit Sonne, Strand und Meer ein.

Jennifer Wolf hat die, doch sehr unterschiedlichen, Orte in dem Buch sehr schön umschrieben und schnell hatte ich eine deutliche und wunderschöne Welt vor meinem inneren Auge. Auch die Charaktere und Szenen waren super umgesetzt und ich hatte beim Lesen keinerlei Probleme mich in dem Buch zu verlieren. Schnell habe ich die reale Welt um mich herum ausgeschaltet und war nur noch in der exotischen Welt des Romans.
So schnell, wie ich das Buch angefangen habe, habe ich es auch beendet. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen und so konnte ich, trotz der Leseflaute, das Buch zügig lesen und hatte auch keine Probleme mit Unklarheiten oder schwierigen, bzw. zähen Passagen.

Was mir allerdings ein wenig fehlte war die Spannung. Es gab auf jeden Fall Momente, in denen ich gefesselt vor dem Buch saß und gar nicht fassen konnte, was da alles passierte. Aber grundlegend war es doch eine eher ruhigere Geschichte. Grade die, zumindest für mich, vorhersehbaren Ereignisse haben dem Buch ein wenig die Würze genommen. Gerettet hat es sich tatsächlich noch durch die letzten Kapitel, die mich mit mehr als einem verheulten Lesemoment zurück ließen. Emotionen sind hier tatsächlich die Hauptakteure neben den Charakteren. Freude, Wut, Trauer, Liebe. Was das Herz begehrt gibt es in dem Roman auch.
Ich mag Romantasy Romane sehr, vor allem wenn sich die Liebesgeschichte erst nach und nach entfaltet (klar lässt sich meist der Werdegang dieser Romanzen erahnen, aber trotzdem ist es immer wieder aufs Neue schön) oder Feinde zu Liebhabern werden. Tatsächlich war in dem Buch schnell vorherzusehen, dass es auf jeden Fall um eine Lovestory zwischen den Protagonisten gehen wird. Deshalb ist es auch kein Spoiler, wenn ich sage, dass mir das alles viel zu schnell ging. Und ich meine nicht, dass es für meine Verhältnisse zu schnell ging, weil ich die zähe Liebesgeschichte bevorzuge. Nein, es ging tatsächlich einfach Schlag auf Schlag los. Von einem Moment zum Nächsten. Und auch nicht richtig nachvollziehbar. „Liebe Lanea, was ist mit deinen Gefühlen los?“, habe ich mir nicht nur einmal gedacht. Dieses Gefühl von unrealistischen Gefühlen blieb zum Glück nicht allzu lang erhalte und schnell freute ich mich trotzdem über die Liebesgeschichte.
Ich weiß bis heute nicht so recht, ob ich mir bei der Geschichte nicht mehrere Bände gewünscht hätte. Neben der zu schnellen Liebesbekundung waren auch alle anderen Szenen ziemlich kurz und alles ging viel zu schnell zu gut oder schlecht aus. Wirkliche Entscheidungsprobleme oder Skepsis der Charaktere gegenüber Handlungen gab es nicht und das störte mich schon sehr. Dadurch ging auch ein wenig die Tiefe der Charaktere verloren.
Das Ende ließ mich etwas verloren zurück, da es so unvollendet wirkte. Damit meine ich, dass es dem Leser oder der Leserin selbst überlassen wird, wie die Geschichte weitergehen wird. Es gibt natürlich schon eine Art Ende und man bleibt nicht mit hundert Fragen zurück, aber ich persönlich mag es nicht, wenn es am Ende wie ein Cliffhanger wirkt und ich weiß, dass es keinen weiteren Band und somit keine weiter Geschichte geben wird.

Ich habe mich schnell zu den einzelnen Charakteren verbunden gefühlt. Vor allem Lanea, die Protagonistin, ist mir ans Herz gewachsen. Mit ihrer Abenteuerlust und extrovertierten Art ist sie zwar mehr als einmal bei den anderen angeeckt, aber auf eine komisch charmante Art und Weise mochte ich genau das an ihr. Nur, wie schon oben genannt, waren ihre Gefühlswechsel ziemlich merkwürdig und oftmals konnte ich ihr Handeln und Denken nicht ganz nachvollziehen.
Die anderen Charaktere, darunter auch Prinz Aaren, waren ebenso gut durchdacht und hatten alle ihren ganz eigenen Charme. Sie waren gut geschrieben und dadurch wollte ich auch nicht, das irgend jemandem in dem Buch ein Leid zustößt.


Fazit
Das Buch hat mir trotz einiger negativen Eigenschaften sehr gut gefallen und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.
Gerade die Orte in dieser Welt haben mich sehr beeindruckt und die Schreibweise des Romans ist mehr als gelungen, sodass man sich in alles sehr gut hineinversetzen kann. Wenn ihr eine leichte Art von Romantasy mögt und euch gerne in exotische und neue Welten verlieren wollt, dann ist das Buch auf jeden Fall was für euch.


Bewertung
4/5 Sternen

Bewertung: 4 von 5.
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